Altnordische Sprache ist eine Sammelbezeichnung für die nordgermanischen Sprachen, die zwischen etwa 800 (Beginn der Wikingerzeit) und 1500 in Skandinavien gesprochen wurde.
Zunächst nur auf Dänemark, Norwegen, Schweden und die Südwestküste Finnlands beschränkt, breitete sich das Altnordische mit den Wikingern auf die Orkneys, Shetlandinseln, Teile Schottlands, Irlands und Mittelenglands, die Färöer, Island und kleine Teile Grönlands aus. Ihr unmittelbarer Vorläufer ist das Urnordische. Um ca. 1500 wurde die Sprache nur noch in Skandinavien (Dänemark, Norwegen, Schweden, Finnland) und auf den nordatlantischen Inseln (Orkneys, Shetland, Färöer und Island) gesprochen.
Das Altnordische wird u.a. anhand des Charakteristikums der Ostnordischen Monophtongierung in Altwestnordisch und Altostnordisch unterteilt. Das Altostnordische umfasst Altdänisch, Altschwedisch und Altgutnisch, das Altwestnordische Altnorwegisch, Altisländisch, und Altfäröisch die sich bis ins 13. Jahrhundert nur wenig voneinander unterschieden.
Die Eigenbezeichnung dieser sich ab dem 9. Jahrhundert allmählich voneinander differenzierenden Sprachen im Mittelalter war dönsk tunga (wörtlich: dänische Zunge).
Im Früh- bis Hochmittelalter ist eine wechselseitige Verständlichkeit der altnordischen Sprachen mit dem Altniederdeutschen (Altsächsischen) und dem Altenglischen anzunehmen, auf das die Altnordische Sprache merklichen Einfluss ausübte. Dies ist noch besonders stark im englischen Dialekt Scots zu erkennen.